Gefährdungsbeurteilung: Psychische Belastung am Arbeitsplatz
Jeder Arbeitgeber ist nach dem Arbeitsschutzgesetz verpflichtet, für sein Unternehmen eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Was viele nicht wissen: Die in § 4 und 5 Abs. 1 und 2 ArbSchG vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung beinhaltet nicht nur eine Betrachtung der physischen Bedingungen, wie etwa die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, sondern auch psychische Belastungen bei der Arbeit. Es geht nicht um die Beurteilung der psychischen Verfassung oder Gesundheit einzelner Personen. Becirovic-Arbeitssicherheit unterstützt Sie auch in diesem Bereich des Arbeitsschutzes kompetent und kundenorientiert. Auch ggf. in Zusammenarbeit mit ihrer zuständigen BG.
Vorteile einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen:
Mögliche Auswirkungen negativer psychischen Beanspruchungen:
Auch die Arbeitsstätte kann durch psychische Belastungen negative Beanspruchungsfolgen verursachen. Daher ist die Beurteilung der psychischen Belastungen, die durch die Arbeitsstätte ausgelöst werden können, notwendig.
Methoden zur Ermittlung psychischer Belastungen:
Die 3 Instrumente sind kombinierbar
Zum Begriffsverständnis psychischer Belastung
Die steigende psychische Belastung in der Arbeitswelt wird heutzutage vielfach diskutiert. Psychische Belastung ist jedoch nicht automatisch schädlich und ist auch nicht gleichzusetzen mit psychischer Erkrankung.
Psychische Belastung ist zunächst ganz allgemein die Gesamtheit aller äußeren Faktoren, die psychisch auf uns einwirken. Anders als im Alltagsverständnis und entgegen dem allgemeinen Sprachgefühl ist psychische Belastung damit als neutral zu verstehen.
Einwirkung
Auf die Arbeit bezogen ist psychische Belastung somit die Gesamtheit der Anforderungen, die aus der Tätigkeit entsteht. Psychische Belastung kommt also bei allen Tätigkeiten vor und betrifft alle Menschen. Insofern geht es auch nicht darum psychische Belastung abzuschaffen oder zu beseitigen, sondern darum, sie menschengerecht zu gestalten.
Auswirkung
Die Folgen psychischer Belastung auf den einzelnen Beschäftigten werden Beanspruchung genannt und können unterschiedlich ausfallen. Wie gut oder schlecht jemand mit psychischer Belastung zurechtkommt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Neben Art, Dauer, zeitlicher Lage und Intensität der psychischen Belastung spielen auch die individuellen Voraussetzungen und Bewältigungsstrategien eine Rolle dabei, ob die Folgen positiv oder negativ ausfallen. Dabei gibt es sowohl anregende als auch beeinträchtigende Effekte. Im besten Fall führt psychische Belastung zu positiven Beanspruchungsfolgen und trägt zu Gesundheit, Wohlbefinden und beruflicher Weiterentwicklung bei. Im schlechtesten Fall geht die psychische Belastung mit beeinträchtigenden Beanspruchungsfolgen einher und gefährdet zum Beispiel bei langanhaltendem Stress Wohlbefinden und Gesundheit.
Daten aus repräsentativen Studien der BAuA belegen, dass hoher Zeit- und Leistungsdruck bei Beschäftigten in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern weit verbreitet ist. Die BAuA forscht daher schwerpunktmäßig zu den Aspekten Arbeitsintensität und Erholung. Sie analysiert dabei auch, welche Auswirkungen die Informationsflut durch digitale Medien bei der Arbeit auf Beschäftigte hat und mit welchen Gestaltungsansätzen dem begegnet werden kann.
Quelle: baua.de Psychische-Belastungen